Es ist ein Skandal, wie leichtfertig sich über die Problematik der Wasserversorgung hinweggesetzt wird. Nähere Informationen gibt es weiter unten ... Wer Zeit und Lust hat, ist herzlich eingeladen, Abgeordnete dazu über die Platform abgeordnetenwatch zu befragen - auf unserer Unterseite gibt es dazu Informationen!)
Aufruf von WaldstattAsphalt
Der Wasserschutz ...
... wurde schon 2011 angemahnt! Zu näheren Informationen siehe unten ...
Dipl. Biol. Dr. Wolfgang Dennhöfer schreibt "zu Wasservorkommen und möglicher Verschmutzung durch den Autobahnausbau A 49:
Für die Diskussion um die A 49 sind diese Punkte besonders wichtig:
· ... Schutz des Trinkwassers für 500.000 Menschen ...
· In dem Abschnitt von Stadtallendorf bis zur Anbindung an die A 5 (VKE 40) verläuft die Trasse der A49 vollständig im Wasserschutzgebiet, davon rund 3,5 km in der Wasserschutzzone II. „Eigentlich“ dürfen in der Schutzzone 2 keine Löcher gegraben und keine Geländeeinschnitte vorgenommen werden, weil die obersten Erdschichten als Filter für Schmutz und Schadstoffe dienen. Beim Bau der A49 aber wird an vielen Stellen in tiefere Bodenschichten eingegriffen. Die natürliche Schutz-und Filterwirkung dieser Schichten wird damit „durchlöchert“. Ganz in der Nähe der Baumhäuser, nur wenige Meter außerhalb der Autobahntrasse, verläuft die Brunnengalerie des ZMW im Gleental. Und wenige hundert Meter weiter, nahe der historischen „Kirschbrücke (alte B62) ist eine gigantische Autobahnbrücke quer übers Gleental vorgesehen. Die Brückenpfeiler müssen im wenig tragfähigen Auenbereich bis 30 Meter tief geründet werden.
· Die Tri-Halde in Stadtallendorf wird als größte und gefährlichste Rüstungsaltlast in Europa bezeichnet. Im Abstrom des ehem. Rüstungsstandortes der DAG in Stadtallendorf liegt die Wassergewinnung des Zweckverbandes Mittelhessischer Wasserwerke. Im Herrenwald durchquert die Autobahn deshalb eine hochbrisante Altlast. Auf dem Grundwasserkörper liegt dort eine „Blase“ aus giftigem Trinitrotoluol. Nach langen hydrogeologischen Untersuchungen wurde ein sorgfältig ausbalanciertes System von Schluck- und Einspeise-Brunnen errichtet, das die Strömung des Grundwassers von den Trinkwasserbrunnen wegleitet. Die Autobahn würde aber die oberen Bodenschichten durchschneiden und diese Balance gefährden.
- Intakte Wälder sind wichtige Wasserspeicher und Wasserverdunster, die für Kühlung sorgen, ihr Bestand und ihre Funktionsfähigkeit sind maßgeblich für Qualität und Quantität der darunter-liegenden Grundwasserkörper. Im Dannenröder Forst ist aber die Rodung von ca. 70 ha Wald mit einem Bestandsalter von 250 Jahren vorgesehen. (Quelle: Stopp A 49 - Verkehrswende jetzt)
Zur Grundwasserproblematik schreibt Dr. Hans-Otto Wack folgendes:
"Ursprünglich war der VB (Vogelsberg) ganzjährig sehr wasserreich ... Der schon seit den 60ern exponentiell fortschreitende, immer stärker wirkende Klimawandel ist im Vogelsberg dabei, die vormaligen hydrologischen Verhältnisse gravierend zu verändern... Letztendlich resultieren daraus eine seit ca. 20 Jahren kontinuierlich schlechter werdende Grundwasserneubildung, ein Ausfall von nahezu
70% der ursprünglichen Quellen und das zunehmende Trockenfallen von Gewässern und Feucht-
gebieten. Besonders kritisch wirken sich diese Veränderungen in den Grundwasser-Gewinnungs-
gebieten aus, aus denen große Wassermengen u.a. nach Rhein-Main exportiert werden ... Aufgrund
des Klimawandels mit immer längeren Trockenperioden, Hitzewellen sowie anderen Wetterextremen ... werden künftig sowohl die Bedeutung als auch das Schutzbedürfnis dieser wasseraffinen Lebensräume auch in Hinblick auf eine sichere Wasserversorgung noch erheblich zunehmen. Vor diesem Hintergrund ... müssen menschliche Eingriffe wie das Überbauen und Versiegeln von Böden,... das Zerschneiden von intakten Biotopen durch Trassen ... dringend mit dem Ziel ihrer möglichsten Vermeidung überprüft werden. Das gilt auch für den geplanten Weiterbau der A 49, deren Betrieb z.B. durch den Transport wassergefährdender Stoffe für Gewässer, Grundwasser und Boden ein zusätzliches Dauer-Risiko darstellen würde. Es ist illusorisch zu glauben, in der seinerzeitigen Periode der Planung oder in der heutigen Zeit der endgültigen Entscheidungsfindung die künftigen Risiken des BAB-Baus für den Wasserhaushalt und für eine umweltschonende Grundwassergewinnung realistisch abschätzen zu können. Die Maßstäbe dafür setzen nicht planerische Vorgaben oder naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen auf dem gestrigen Wissensstand, sondern die enorme Dynamik des Klimawandels und dessen künftige Folgen. Und die sind unabsehbar." (Quelle: Stopp A 49 - Verkehrswende jetzt)